Was versteht man unter Medienkompetenz und wie wird diese in der Schule vermittelt? Unser Beitrag zeigt auf, welche Aspekte der Medienbildung im Schulalltag wichtig sind und wie die Lehrmittelreihe «connected» diese unterstützt.
Medienkompetenz bedeutet, sich bewusst, kritisch und verantwortungsvoll mit Medien auseinanderzusetzen. Es geht nicht nur darum, Geräte bedienen zu können, sondern vielmehr darum, Inhalte einzuordnen, Informationen zu bewerten, und in den verschiedenen Kanälen verantwortungsvoll zu agieren. Medienkompetenz ist in unserer Zeit eine Schlüsselqualifikation wie Lesen, Schreiben und Rechnen – und Medienbildung damit eine zentrale Aufgabe der Schule.
Dies ist auch im Lehrplan 21 verankert. Die darin formulieren Ziele lauten:
Schülerinnen und Schüler lernen, Medien zu verstehen und sie verantwortungsvoll zu nutzen.
Kinder und Jugendliche lernen die Grundkonzepte der Informatik kennen und können diese zur Problemlösung einsetzen.
Schülerinnen und Schüler eignen sich Anwendungskompetenzen an.
Medienbildung trägt der gesellschaftlichen Realität einer zunehmend digitalisierten Lebenswelt Rechnung, bereitet die Kinder auf Zukunft und Beruf vor und schützt sie auch vor negativen Medienerfahrungen.
Kinder begegnen Medien bereits vor dem Schuleintritt – in Form von Bilderbüchern und Hörspielen sowie mit digitalen Inhalten auf Tablet, Computer und Smartphone. Entsprechend ist Medienbildung schon für Drei- bis Sechsjährige sinnvoll. In diesem Alter findet sie einerseits abseits des Bildschirms statt, über Geschichten, Gespräche und Rollenspiele, andererseits auch am Bildschirm mit ersten, einfachen Medienproduktionen.
Das Lehrmittel «Ulla aus dem Eulenwald» hilft Eltern, Grosseltern und Kindergartenlehrpersonen, Medienbildung auf dieser Altersstufe zu gestalten (siehe Box unten).
Je älter die Kinder sind, desto wichtiger werden die Arbeit mit verschiedenen Geräten und das kritische Reflektieren. Wie funktionieren Suchmaschinen? Was unterscheidet Werbung von Information? Wie schütze ich meine Daten? Und wie erkenne ich Fake News?
Die Kinder lernen verschiedene Medien kennen, nutzen sie aktiv im Unterricht und hinterfragen ihre Funktionsweisen in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ethischer Hinsicht.
In der Schule wird im Idealfall nicht nur der Umgang mit (digitalen) Medien vermittelt, diese werden auch didaktisch in den Unterricht integriert und als Lehr- und Lernwerkzeuge genutzt – fächerübergreifend und in verschiedenen Unterrichtsformen. Der Unterricht mit den digitalen Medien bietet dann wiederum Gelegenheit, über Medienthemen zu sprechen.
Ein Beispiel: Für eine Deutschaufgabe recherchieren die Schülerinnen und Schüler mit einer Suchmaschine. Sie lernen dabei unter anderem, wie sie mit der Vielzahl der Resultate umgehen und wie sie gefundene Bilder rechtssicher nutzen können.
Gleichzeitig sollen die Schülerinnen und Schüler digitale Inhalte nicht nur konsumieren, sondern auch lernen, sie selber zu gestalten, zum Beispiel in verschiedenen Medienproduktionen (Präsentationen, Videos, Bildcollagen etc.). So erfahren die Kinder mehr über die Funktionsweise von Programmen, aber auch wie Inhalte entstehen.
Medienkompetenz entsteht im Zusammenspiel von Nutzung, Reflexion und Gestaltung. Nicht zuletzt werden im Zuge der Medienbildung auch überfachliche Kompetenzen wie lebenslanges Lernen und Orientierungsfähigkeit in einer sich wandelnden Lebenswelt gefördert.
Das ist mitunter eine herausfordernde Aufgabe, denn die digitale Welt ist komplex und verändert sich rasch. Lehrpersonen müssen nicht nur technisches Wissen vermitteln, sondern auch Orientierung geben, Inhalte einordnen und den Blick der Schülerinnen und Schüler für unterschiedliche Perspektiven schärfen.
Gleichzeitig gilt es, das Vorwissen und die Erfahrungen der Kinder in den Unterricht einzubeziehen. Die Rolle und die Aufgaben der Lehrpersonen verändern sich, sie fungieren immer mehr als Lerncoaches.
Die Lehrmittelreihe «connected» trägt diesen Herausforderungen Rechnung. Sie ist für die 5. bis 9. Klasse der Volksschule konzipiert und orientiert sich didaktisch am sogenannten Dagstuhl-Dreieck. Dieses bezieht drei Perspektiven ein: die technologische (wie funktioniert das?), die gesellschaftlich-kulturelle (wie wirkt das?) und die anwendungsbezogene (wie nutze ich das?). Die drei Pfeiler gemäss Lehrplan 21 – Medien, Informatik, Anwendungskompetenzen – werden gemeinsam behandelt. Das Lehrmittel «connected» verfolgt dabei das Ziel, digitale Mündigkeit zu fördern.
Themen wie Cybermobbing, Suchmaschinen, Bildmanipulation, Datenschutz, Algorithmen, Programmieren oder Rohstoffe für elektronische Geräte werden auf handlungsorientierte, alltagsnahe Weise vermittelt.
Die Inhalte sind kompatibel mit der gängigen Schulausstattung und sowohl digital als auch hybrid einsetzbar. Das Lehrmittel wurde mehrfach ausgezeichnet und wird aktuell überarbeitet (siehe Box).
Die Lehrmittelreihe «connected» wird überarbeitet, um aktuellen Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), gerecht zu werden. Die überarbeiteten Versionen erscheinen gestaffelt: «connected 1+2» im März 2026, «connected 3+4» im März 2027.
Für die Einführung auf das Schuljahr 2026/27 wird das digitale Handbuch bereits im Frühjahr vorliegen, um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten.
Die Vorlesebücher rund um die Eule Ulla bieten drei- bis achtjährigen Kindern einen altersgerechten Zugang zur Medienwelt. Sie laden dazu ein, zuzuhören, miteinander über Geschichten zu sprechen, Fragen zu stellen und über Inhalte nachzudenken.
Zusätzlich zu den Vorlesebüchern sind eine handgefertigte Eule aus Filz und ein Malbuch verfügbar. «Ulla aus dem Eulenwald» wurde im Jahr 2020 mit dem Worlddidac Award ausgezeichnet.